Martin Mosebach: Krass
Roman, Rowohlt 2021, 525 Seiten, 25,00 €
Ralph Krass – so heißt ein verschwenderisch großzügiger Geschäftsmann, der Menschen mit kannibalischem Appetit verbraucht. Ist er unendlich reich oder nur ein Hochstabler, kalt und berechnend, oder träumt er hemmungslos?
Ein Mann, der niemals Zeit hat und in anderen Menschen nur Marionetten sieht, begegnet in Neapel einer Frau, die sich ihm widersetzt. Ein eifersüchtiger Beobachter findet sich kurz darauf in einem verlassenen Winkel Westfrankreichs wieder, nicht ahnend, daß sich Jahre später, in Kairo, das Blatt entscheidend wenden wird.
"Krass", dieser atmosphärische, bildstarke Roman über das, was das Verstreichen von Zeit mit Menschen tut, ist zugleich Liebesroman und Mephisto-Geschichte - manchmal aufgehellt durch leisen Humor, aber vor allem dunkel und in dieser Dunkelheit ergreifend schön. Eine große Erzählung, die den Bogen von Neapel über Frankreich bis nach Kairo schlägt, und eines der fesselndsten, ja überraschendsten Bücher, die Martin Mosebach bisher geschrieben hat.
"Auf den Gipfeln deutscher Erzählkunst spaziert Martin Mosebach mit unnachahmlicher Eleganz und Leichtigkeit." Felicitas von Lovenberg, FAZ